VegCHange – Pflanzenvielfalt im Wandel

Wirksamer Biodiversitätsschutz braucht Wissen darüber, welche Arten wo, wann und warum verschwunden sind. VegCHange kombiniert grosse Datensätze mit moderner Statistik, um praxisnahe und verständliche Antworten auf diese Fragen zu liefern.

Projektbeschreibung

Ziel

Die Biodiversität in der Schweiz ist - ähnlich wie im globalen Vergleich - aufgrund menschlicher Aktivitäten stark zurückgegangen. Dennoch fehlt uns noch immer ein klares Bild davon, welche Aspekte der Biodiversität sich verändert haben, wo und wann diese Veränderungen stattfanden und welche Faktoren dafür hauptverantwortlich sind. VegCHange nutzt und integriert grosse Datensätze zur Schweizer Flora und Vegetation und wertet sie erstmals umfassend mit modernen statistischen Methoden aus.

Das Projekt untersucht, wie sich die Muster der Biodiversität räumlich und zeitlich verändert haben, welche Arten und Lebensräume im letzten Jahrhundert zugenommen oder abgenommen haben und was diese Muster über die Ursachen des Biodiversitätsverlusts aussagen. Es untersucht auch, wie dieses Wissen der Priorisierung von Schutz- und Wiederherstellungsmassnahmen dienen kann und wie die Faktoren, die die Biodiversität erhalten, wirksamer in Politik und Praxis berücksichtigt werden können. In enger Zusammenarbeit mit den Interessengruppen im Pilotkanton Graubünden stellt das Projekt sicher, dass die Forschungsfragen für die Praktiker:innen relevant sind und die Ergebnisse in Formaten geliefert werden, die sie ohne Weiteres anwenden können.

Bedeutung

VegCHange liefert Informationen über Veränderungen der Pflanzenbiodiversität und deren Ursachen in der Schweiz mit einer bisher unerreichten Detailgenauigkeit über Regionen, Zeiträume und Artengruppen hinweg. Diese Erkenntnisse ermöglichen eine effektivere Konzeption und Umsetzung von Schutz- und Renaturierungsmassnahmen, wodurch sichergestellt wird, dass die Anstrengungen zielgerichtet sind und die Ressourcen effizient genutzt werden. Durch die Bereitstellung solider Daten und umsetzbarer Erkenntnisse stärkt das Projekt die Fähigkeit der Schweiz, ihre Biodiversität langfristig zu schützen und wiederherzustellen.

Transdisziplinärer Ansatz

VegCHange baut starke Partnerschaften mit Interessengruppen und der breiten Öffentlichkeit auf, indem es einen partizipativen Prozess verfolgt, der sicherstellt, dass die Ergebnisse aussagekräftig und anwendbar sind. Die Daten werden gemeinsam erhoben und validiert, während die Forschungsfragen im Dialog mit Praktiker:innen verfeinert und gesellschaftliche Ziele von Anfang an integriert werden. Vermittlungsinstrumente und -plattformen werden gemeinsam entwickelt, damit Erkenntnisse und Kernbotschaften effektiv in die Praxis, an politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit kommuniziert werden können.

Das Projekt entwickelt auch eine auf ähnliche Studien übertragbare Toolbox und erstellt langfristige Ressourcen, darunter die Schweizerische Vegetationsdatenbank und eine interaktive Informationsplattform zur Pflanzenvielfalt und Vegetation in der Schweiz. Mit besonderem Fokus auf den Kanton Graubünden, der einen Grossteil der ökologischen und sozialen Vielfalt der Schweiz widerspiegelt, entwirft und implementiert VegCHange in enger Zusammenarbeit mit einem Beirat eine regionale Strategie. Regelmässige Treffen mit diesem Beirat stellen sicher, dass das Projekt den praktischen Anforderungen entspricht und dass die Ergebnisse direkt in der Praxis Anwendung finden.

  • Originaltitel

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    VegCHange: A toolbox to investigate anthropogenic changes in the Swiss flora and vegetation