Biodiversität und Ökosystemleistungen der Schweizer Seen

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Seen prägen die kulturelle Identität und das Naturerbe der Schweiz. Dennoch fehlen klare Vorgaben, um ihre Biodiversität, ihren ökologischen Zustand und ihren gesellschaftlichen Nutzen zu beurteilen. Dieses Projekt entwickelt Methoden, um diese Lücken zu schliessen.

Projektbeschreibung

Ziel

Das SNALBES-Projekt soll die Art und Weise, wie die Schweiz die Biodiversität der Seen untersucht und bewirtschaftet, grundlegend verändern. Gemeinsam mit den lokalen, kantonalen und eidgenössischen Behörden entwickelt das Team Methoden zur Überwachung der Biodiversität und führt die erste landesweite Bestandsaufnahme von über 200 Seen durch. Diese Seen repräsentieren das gesamte Spektrum menschlicher Einflüsse, von unberührten alpinen Gewässern bis hin zu Seen, die stark von der Erwärmung, intensiver Landwirtschaft, Urbanisierung oder invasiven Arten wie der Quaggamuschel betroffen sind.

Das Projekt wird den ökologischen Zustand der Seen klassifizieren, sie als gesund oder degradiert einstufen und die Treiber dieser Zustände analysieren. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird das Team Massnahmen zur Wiederherstellung der Seengesundheit vorschlagen, wo dies erforderlich ist. Eine Wirtschaftsstudie wird zudem ermitteln, wie viel die Schweizer Bevölkerung bereit ist, in die Verbesserung der Seenbedingungen zu investieren.  

Bedeutung

Dieses Projekt unterstützt die Schweiz bei der Erfüllung nationaler und internationaler Verpflichtungen zur Dokumentation und Erhaltung der Biodiversität. Es schafft eine Grundlage für die Bewertung künftiger Managemententscheidungen und dient als Modell für Biodiversitätserhebungen in anderen Regionen. Durch die Hervorhebung des ökologischen und wirtschaftlichen Werts der Biodiversität der Seen zielt das Projekt darauf ab, die Öffentlichkeit und die Politik für den Schutz dieser symbolträchtigen Ökosysteme zu mobilisieren.

Transdisziplinärer Ansatz

SNALBES bringt Natur- und Sozialwissenschaftler:innen der Eawag mit Expert:innen der Abteilung Wasser des Bundesamts für Umwelt zusammen. Das Konsortium arbeitet auch mit kantonalen Wasserbehörden, NGOs und internationalen Netzwerken zusammen. Durch Workshops und Rundtischgespräche verfolgt das Projekt einen Co-Creation-Prozess, der unterschiedliche Kenntnisse, Perspektiven und Prioritäten integriert. Dieser kollaborative Ansatz schafft Konsens und stellt sicher, dass die Methoden und Ergebnisse relevant und in der Praxis anwendbar sind. Die Ergebnisse werden über eineWebsite, öffentliche Veranstaltungen, Factsheets, Berichte und Policy Briefs einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.

  • Originaltitel

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    Swiss National Assessment of Lake Biodiversity and Ecosystem Services