Gemeinsamer regionaler Ansatz zur Förderung der Biodiversität

Die Förderung der Biodiversität scheitert oft an zu engen Perspektiven und fehlendem Dialog zwischen Land- und Ressourcennutzenden. Das Projekt evaluiert Methoden, um regional eine gemeinsame Vision für die Biodiversitätsförderung sowie sektorübergreifende Massnahmen zu entwickeln.

Projektbeschreibung

Ziel

Das Projekt entwickelt partizipative Methoden, mit denen unterschiedliche Anspruchsgruppen gemeinsam die Biodiversität auf regionaler Ebene angehen können. Ausserdem werden übertragbare Instrumente und Leitlinien erarbeitet. In der Fallstudienregion Lenzburg–Seetal (Kanton Aargau) verhandeln Bäuerinnen und Bauern, Förster:innen und Naturschützer:innen über Umfang und Art naturnaher Flächen. Ziel ist eine gemeinsame Vision für Land- und Forstwirtschaft sowie Naturentwicklung zu erarbeiten. Eine solche Vision hilft, Synergien zu erkennen, Konflikte zu reduzieren und die Zusammenarbeit zu stärken. Das Projekt untersucht auch unterstützende Massnahmen wie Anreize und Ausgleichsregelungen, die die Akzeptanz der Förderung der Biodiversität erhöhen.

Bedeutung

Der Ansatz gibt Landwirt:innen, Förster:innen und anderen Landnutzenden eine konkrete Rolle bei der Gestaltung der ökologischen Infrastruktur und der Produktionszonen. Gleichzeitig unterstützt er die Entwicklung integrierter politischer Instrumente und erhöht die Akzeptanz biodiversitätsfreundlicher Praktiken. Für Naturschutzakteur:innen schafft das Projekt neue Umsetzungswege und regt die öffentliche Diskussion über die Rolle der Biodiversität in der regionalen Entwicklung an.

Transdisziplinärer Ansatz

Ein Beirat aus wichtigen regionalen Anspruchsgruppen steuert den Prozess. Ihre Beiträge werden mit wissenschaftlichen Prognosen kombiniert und fliessen in ein regionales Modell ein, das Ressourcennutzung und Biodiversität miteinander verknüpft. Um die Öffentlichkeit einzubeziehen, werden Einwohner:innen befragt, welche Landschaften sie für Biodiversität und Erholung besonders schätzen.

In regionalen Foren erarbeiten Vertreter:innen verschiedener Gruppen eine gemeinsame Vision für Biodiversität und Ökosystemleistungen. In einer zweiten Phase werden konkrete Lösungen entwickelt – von angepassten politischen Instrumenten bis zu integrierten Managementstrategien –, die Verantwortlichkeiten fair verteilen und dadurch breitere Akzeptanz finden.

Das Projekt evaluiert auch, wie diese Foren das Lernverhalten und die Handlungsbereitschaft beeinflussen. Darüber hinaus entwickelt es ein «Serious Game» und praktische Leitlinien für transformativen Wandel, um sicherzustellen, dass der Ansatz auch in anderen Regionen angewendet werden kann.

  • Originaltitel

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    Regional Approach for BiodiVersity visioning and policy intEgratioN (RAVEN)