Die Schweiz für Biodiversität sensibilisieren

Das Projekt untersucht, wie die Bevölkerung Biodiversität wahrnimmt und was Engagement fördert oder hemmt. Es entwickelt neue Instrumente in Kommunikation, Bildung und immersiven Erlebnissen, um Menschen zu motivieren und die politische Unterstützung zu stärken.

Projektbeschreibung

Ziel

Biodiversität ist für das Wohlergehen der Menschen unerlässlich, doch die Ökosysteme der Schweiz sind stark rückläufig. Viele Menschen unterschätzen die Krise oder fühlen sich nicht mit ihr verbunden. Dieses Projekt untersucht, wie Bürger:innen die Biodiversität wahrnehmen und wertschätzen, was sie motiviert oder entmutigt, und wie stärkere Verbindungen aufgebaut werden können. Eine landesweite Umfrage wird die Einstellungen, Verhaltensweisen und die Unterstützung der Politik in diesem Bereich erfassen. Auf dieser Grundlage werden die Forschenden ein psychologisches Modell der Hemmnisse und Motivatoren entwickeln und gezielte Interventionen konzipieren, die von massgeschneiderten Kampagnen und erweiterten Bildungsangeboten bis hin zu praktischen Naturerfahrungen reichen. Diese Ansätze sollen das Bewusstsein schärfen, die Motivation stärken und den aktiven Schutz der Biodiversität fördern.

Bedeutung

Der Schutz der Biodiversität erfordert politischen Willen und breite öffentliche Unterstützung. In der direkten Demokratie der Schweiz werden ehrgeizige Naturschutzziele ohne gesellschaftliche Akzeptanz scheitern. Jüngste Umfragen und die Ablehnung einer Biodiversitätsinitiative zeigen eine beunruhigende Kluft zwischen wissenschaftlicher Dringlichkeit und öffentlicher Wahrnehmung. Dieses Projekt befasst sich mit dieser Kluft, indem es fundierte, schweizspezifische Erkenntnisse darüber gewinnt, was das Engagement fördert, und indem es auf verschiedene Gruppen zugeschnittene Strategien entwickelt. Die Ergebnisse werden Regierungen, NGOs und Pädagog:innen dabei helfen, wirksamere Kampagnen zu konzipieren und so die zum Schutz der Ökosysteme notwendigen Verhaltensänderungen zu beschleunigen.

Transdisziplinärer Ansatz

Das Projekt bringt Verhaltensforscher:innen, Naturschutzbiolog:innen und Bioinformatik-expert:innen mit Partnern aus Genf zusammen, darunter die Biodiversitätsstelle des Kantons, das Naturhistorische Museum, der Botanische Garten und der Bioparc Genf. Gemeinsam gestalten sie jeden Schritt – vom Inhalt der Umfragen bis hin zu öffentlichen Interventionen – und gewährleisten so sowohl wissenschaftliche Genauigkeit als auch lokale Relevanz. Die Strategien werden in „Living Labs” wie Museumsausstellungen, botanischen Gärten und Wildparks getestet und erreichen während und nach dem Projekt ein grosses Publikum. Durch die Kombination von empirischer Forschung und praktischer Expertise wird das Projekt flexible, evidenzbasierte Ansätze entwickeln, die landesweit skaliert werden können. Die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Publikationen, Policy Briefs und Stakeholder-Netzwerken veröffentlicht, um eine schnelle Umsetzung in Praxis und Politik zu gewährleisten.

  • Originaltitel

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    Understanding and promoting public biodiversity valuation and engagement