NewUrbES – Städte als lebende Ökosysteme

Comparative representation of a point cloud model manipulated to test ground and water unsealing scenarios designed to improve biodiversity performance in urban landscapes.
© LVML/Topology

Das Projekt NewUrbES möchte Städte als Ökosysteme begreifen: Gebäude werden dabei als lebende Organismen betrachtet, die die Biodiversität, Ökosystemleistungen und das Zusammenleben von Mensch und Natur durch innovative Konzepte, Materialien und Planungsansätze positiv beeinflussen.

Projektbeschreibung

Ziel

NewUrbES untersucht, wie Städte als Ökosysteme neu gedacht werden können, in denen Mensch und Natur gemeinsam gedeihen. Durch die Integration von ökologischem Design, regenerativen Materialien und adaptiver Planung zielt das Projekt darauf ab, Gebäudehüllen, Fassaden und Dächer in Lebensräume zu verwandeln, die Innen- und Aussenräume für Menschen und nicht-menschliche Arten miteinander verbinden. Basierend auf zwei realen Fallstudien aus der Schweiz kombiniert NewUrbES empirische Studien, Experimente und digitale Technologien in einem Design-Science-Kreislauf, der Ideen kontinuierlich testet und verfeinert.

Bedeutung

Die Urbanisierung stellt eine Herausforderung für die Biodiversität dar, schafft aber auch Möglichkeiten zur Regeneration. NewUrbES fördert einen Paradigmenwechsel, bei dem gebaute Strukturen als Ökosysteme fungieren, fragmentierte Grünflächen verbinden und den globalen Biodiversitäts-Fussabdruck verringern. Um diese Transformation zu unterstützen, entwickelt das Projekt regenerative Materialien, eine Toolbox, mit der Architekt:innen, Planer:innen und Ingenieur:innen die Auswirkungen von Ökosystemleistungen bewerten können, ein Serious Game zur Überwindung von Hindernissen der urbanen Transformation sowie klare Empfehlungen für Planer:innen, politische Entscheidungsträger:innen und Bürger:innen. Gerade in hochindustrialisierten Gesellschaften wie der Schweiz ist dieser Ansatz entscheidend, um Biodiversität wiederherzustellen und Ökosystemleistungen in dicht besiedelten Städten zu stärken.

Transdisziplinärer Ansatz

Das Projekt baut auf einem transdisziplinären Prozess auf, der Ökologie, Design, Materialwissenschaften und Planung miteinander verbindet und durch digitale Technologien und iterative Design-Science-Schleifen unterstützt wird. Es kombiniert empirische Forschung zu Materialien und städtischen Ökosystemleistungen mit virtuellen 3D-Experimenten und Fallstudien aus der Praxis, um Lösungen für städtische Lebensräume zu generieren, zu testen und zu verfeinern, die Menschen und andere Arten miteinander in Einklang bringen. Von Anfang an wurden die Herausforderungen gemeinsam mit den Interessengruppen definiert, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis relevant sind. Die Umsetzung wird durch Serious Games und die Zusammenarbeit mit dem Praxispartner Natur & Wirtschaft untersucht, der die Ergebnisse in sein Gebäudelabelsystem integriert. Dadurch wird sichergestellt, dass die Ergebnisse in Bauvorschriften, Designpraktiken und Investitionsstrategien einfliessen, und eine systemische Transformation hin zu Städten ermöglichen, die die Biodiversität und Ökosystemleistungen stärken.

  • Originaltitel

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    NewUrbES – Co-Creating New Urban Ecosystems fostering urban biodiversity and ecosystem services