NFP 82: Fünfzehn Projekte für transdisziplinäre Biodiversitätsforschung ausgewählt
Der Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds bewilligt fünfzehn transdisziplinäre Projekte im Rahmen des NFP 82 zur Förderung der Biodiversität und nachhaltiger Ökosystemleistungen für die Schweiz.
Nach einem intensiven zweistufigen Auswahlverfahren und auf Empfehlung der Leitungsgruppe des Nationalen Forschungsprogramms «Förderung der Biodiversität und nachhaltiger Ökosystemleistungen für die Schweiz» (NFP 82) hat der Forschungsrat fünfzehn Projekte mit einem Gesamtbudget von 11,2 Millionen Franken bewilligt. Das NFP 82 erforscht neue Wege zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität und nachhaltiger Ökosystemleistungen in der Schweiz. Im Zentrum des Programms steht die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis, um tragfähige Lösungen für stabile und vielfältige Ökosystemleistungen zu entwickeln.
Mit dem Start der Forschungsphase zwischen August und November 2025 beschreitet das NFP 82 Neuland: Es ist das erste Nationale Forschungsprogramm der Schweiz, das von Anfang an konsequent einen transdisziplinären Ansatz verfolgt. Alle ausgewählten Projekte wurden in enger Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus Wissenschaft und Gesellschaft, darunter NGOs, kantonale Behörden oder Akteuren aus der Landwirtschaft, entwickelt und aufgesetzt.
Ziel ist es, die Biodiversität langfristig zu stärken und die natürlichen Leistungen der Ökosysteme, darunter sauberes Wasser, fruchtbare Böden und Klimaregulierung, nachhaltig zu sichern.
Qualitativ hochwertige und gesellschaftlich relevante Projekte ausgewählt
Aus den 84 eingereichten Projektskizzen wurden 33 Teams eingeladen, ein Gesuch zur Einreichung vorzubereiten und von einer sechsmonatigen Vorbereitungsphase mit finanzieller Unterstützung zu profitieren. Während dieser Vorbereitungsphase klärten Forscherinnen und Forscher sowie gesellschaftliche Akteure ihre jeweiligen Rollen und Verantwortlichkeiten, präzisierten die Forschungsfragen und konzipierten gemeinsam ihre Projekte. Letztendlich wurden aus 32 eingereichten Gesuchen 15 qualitativ hochwertige Projekte ausgewählt.
«Die Qualität und gesellschaftliche Relevanz der eingereichten Projekte sind beeindruckend», sagt Markus Fischer, Präsident der Leitungsgruppe des NFP 82. «Die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis von Anfang an ist ein wesentliches Merkmal und der besondere Mehrwert dieses Programms.»
Breites Spektrum an Projekten mit Praxisbezug
Die ausgewählten Projekte decken Themen ab wie Strategien zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Feuchtgebieten, Bildungsansätze zur Förderung des Bewusstseins für Biodiversität in Schulen, Methoden zur Bewertung von Biodiversitätsrisiken entlang von Lieferketten, sowie ökologische und rechtliche Folgen des Eindringens neuer Pflanzenarten in die Schweiz infolge des Klimawandels.
Das NFP 82 umfasst Forschung in verschiedenen Lebensräumen, zum Beispiel Arbeiten zur nachhaltigen Gestaltung von städtischen Räumen oder zur Umsiedlung gefährdeter Alpenpflanzen in neue Lebensräume, um deren Überleben zu sichern.
Impulse für eine nachhaltige Transformation
«Das NFP 82 versucht über traditionelle Forschungsprogramme hinaus zu gehen», betont Markus Fischer. «Es soll gezielte Impulse liefern, um die Gesellschaft und Wirtschaft in der Schweiz biodiversitätsfreundlicher zu gestalten.» Die Forschungsergebnisse werden kontinuierlich in den Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Praxis einfliessen.
Mit seinem transdisziplinären Ansatz wird das Programm zur Umsetzung internationaler Biodiversitätsziele in der Schweiz beitragen, insbesondere des Global Biodiversity Framework und der Agenda 2030.
Ziel ist es, neues Wissen zu generieren und durch Veränderungen in Praktiken, Politik, Beziehungen und Diskursen eine langfristige, reale Wirkung auf die Erhaltung und Förderung der Biodiversität zu erreichen.