Geschicktes Monitoring für Schweizer Gewässer

Keyvisual Geschicktes Monitoring für Schweizer Gewässer
© Florian Altermatt

Schweizer Gewässer stehen unter Druck, doch Biodiversität und Ökosystemfunktionen werden noch immer unzureichend überwacht. Das Projekt nutzt Umwelt-DNA, um zuverlässige Indikatoren zu entwickeln, um Behörden beim Schutz der Biodiversität und Ökosystemleistungen zu unterstützen.

Projektbeschreibung

Ziel

Klimawandel, Umweltverschmutzung und der Verlust von Lebensräumen belasten die Ökosysteme der Binnengewässer stark. Diese Gebiete beherbergen eine bemerkenswerte Biodiversität und erbringen wichtige Leistungen, von sauberem Trinkwasser und Klimaregulierung bis hin zu wirtschaftlichem und kulturellem Wert. Dennoch zählen sie zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen.

Bisher konzentrierte sich das Monitoring meist auf chemische und hydrologische Parameter, während die Informationen über Organismen, insbesondere im Grundwasser, nur bruchstückhaft vorliegen. Um diese Lücke zu schliessen, wendet das Projekt die Umwelt-DNA-Analyse (eDNA) an. Mit dieser Technologie können Organismen direkt aus Wasserproben nachgewiesen werden.

Bedeutung

Ziel ist es, eDNA so weit zu entwickeln, dass die Methode in nationale Monitoring der Schweiz integrierbar ist. Damit wird eine solide Grundlage für politische Entscheidungen geschaffen, die die Biodiversität schützen, die Funktionen der Ökosysteme erhalten und die Leistungen der Süsswassersysteme sichern. Für bestehende Monitoringprogramme werden im Rahmen vom Projekt eDNA-Methoden entwickelt, auf denen einheitliche, wissenschaftlich fundierte Indikatoren für Fliessgewässer und Grundwasser berechnet werden können.

Das Projekt ermöglicht es den Bundes- und Kantonsbehörden eDNA-basierte Biodiversitätsdaten zu nutzen und zu interpretieren. Gebrauchsfertige Toolboxen bieten Praktikern eine Anleitung für das Süsswasser-Monitoring und ermöglichen es, die Methode in der Praxis anzuwenden.

Transdisziplinärer Ansatz

Das Projekt bringt Biolog:innen, Hydrolog:innen und Chemiker:innen zusammen, die eng mit Interessengruppen aus allen Schweizer Kantonen zusammenarbeiten. Die Forschungsfragen wurden gemeinsam in Workshops entwickelt, um eine direkte Relevanz für die Praxis sicherzustellen.

Schulungen für Praktiker:innen, harmonisierte Ansätze und gemeinsam entwickelte Indizes, Protokolle und Toolboxen werden dafür sorgen, dass die Methoden direkt in Monitoringprogramme auf kantonaler und Bundesebene übernommen werden können. Dies wird eine langfristige Wirkung gewährleisten und sicherstellen, dass die Überwachung der Biodiversität mit dem wissenschaftlichen Fortschritt Schritt hält.

  • Originaltitel

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    Future-proofing freshwater ecosystems across Switzerland